Aufzucht - Haltung - Ausbildung



Von Anfang an soll er wissen, wo sein "Platz" ist,
sowohl sein Schlafplatz,
als auch sein Platz innerhalb der Familienhierarchie.

Von Anfang an muß ihm klar gemacht werden, was er darf und, vor allem was er nicht darf; was beim erwachsenen Hund abgelehnt wird, darf dem Welpen erst gar nicht gestattet werden. Possierlich das Begrüssungszermoniell des Welpen, bei dem die kleinen Pfötchen gerade mal Kniehöhe des Menschen erreichen, bisweilen "umwerfend" beim ausgewachsenen, 1,80 m aufrecht stehenden Leonberger mit ca. 50 - 70 kg Standgewicht. Es fördert mit Sicherheit die Bindung zwischen Hund und Herrchen bzw. Frauchen, wenn der Kleine mit im Bett schlafen darf, nur, wo schläft Mensch, wenn ein ausgewachsener Leo die komplette Bettlänge und -breite beansprucht?

Konsequentes Verhalten, ist das was der Hund erwartet, was der Mensch unbedingt erfüllen muss um Frustsituationen innerhalb der hundlichen Weltanschauung zu vermeiden.

Gemäss dem Rassestandart ist der Leonberger ein sehr grosser Hund mit einem harmonischem Körperbau. Im Interesse der Gesundheit muß unbedingt darauf geachtet werden, dass diese Harmonie nicht gestört ist. Sind hier erhebliche Abweichungen feststellbar, so kann eine Mangelernährung, oder was weitaus häufiger anzutreffen ist, eine Überernährung vorliegen. "Größe" ist nicht gleich zu setzen mit "höchst möglich erreichbarem Gewicht". Die sog Zivilisationskrankheiten, ausgelöst durch Überernährung liegen heute, nicht nur beim Leonberger, an der Spitze aller Hundeerkrankungen.

Wer sich nicht mit ernährungswissenschaftlichen Fragen beschäftigen möchte, kann auf ein sehr reichhaltiges Angebot der Fertigfuttermittelindustrie zugreifen. Nur, dann sollten aber auch die Vorgaben der Fütterungsempfehlungen strikt eingehalten werden und vor allem der Einsatz von evtl. Ergänzungsfuttermitteln u.Ä. kritisch geprüft werden. Ein Zuviel kann beim Welpen, beim aufwachsenden Hund zu einem beschleunigten unangemessenem Körperwachstum führen, beim ausgewachsenen Hund, bzw. beim alternden Hund können Stoffwechselprobleme oder Herz-Kreislauferkrankungen die Folge sein.

Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge, sei auch erwähnt, dass der Hund regelmässig geimpft werden muss; auf jeden Fall gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose. Die Modalitäten und evtl. Weitere Impfungen sind mit dem Tierarzt abzusprechen. Wohnt der Hund in einem Zeckenrisikogebiet ist eine Borrelioseimpfung mit dem Tierarzt abzuklären.

Der Leonberger ist ein sehr grosser Hund und in der heutigen Zeit, in der Hundehaltung sehr kritisch beobachtet wird, ist es ein unabdingbares Muss, dass dieser sehr grosse Hund auch sehr gut erzogen wird.

Am Abholtag wird der Welpe von seiner Hundefamilie getrennt und meistens in eine "Einhundfamilie" übersiedelt. Er soll sich jedoch auch seinen Artgenossen gegenüber als umgänglicher Kamerad erweisen. Der beste Weg hierzu beginnt mit dem Besuch einer fachlich gut geführten Welpenspielstunde bzw. eines Junghundeerziehungskurses.

Hilfestellung zu diesem Thema geben gerne der DCLH sowie die Hundevereine in Wohnortnähe.

Auf dem Weg zum wohl erzogenen Hund bieten sich als Ausbildungsziel das Ablegen einer Begleithundeprüfung oder eines Team-Tests an. Weiterführend eignet sich der Leonberger sehr gut für die Fährtenhundarbeit, im Rahmen des Turnierhundesportes kann der Geländelauf eine sehr Fitness erhaltende Betätigungsart sowohl für Hund als auch für Mensch sein. Der DCLH wartet mit einem eigenen Sportprogramm auf.

Abzulehnen sind alle Hundesport- und Ausbildungsarten, die über einen moderaten Bewegungsablauf hinaus gehen, denn ein Leonberger ist ein sehr grosser Hund - und ein Leonberger mit "nur 40 kg" ist auch ein schwerer Hund.